SO sieht’s aus, mein neues Liegerad. Es sollte ja eigentlich ein Eigenbau werden, aber die Zeit reicht einfach nicht. Nicht nur meine eigene Zeit, auch mein Schweißer hat im Moment alle Hände voll zu tun. Also wird es aufgeschoben.
Da ich aber gerne in reichlich zwei Wochen mit dem Rad innen Urlaub starten wollte, musste definitiv eine neue Liege her. Somit biss ich in den sauren (finanziell gesehen) Apfel und bestellte mir (bei Alex Meier, www.velocologne.com) einen Flevo- Bike- Rahmen. Dabei hatte ich noch Glück, denn den gibt es erst seit kurzer Zeit, vorher gabs nur den Racer. Aber ich wollte ja auf kleinere Räder umsteigen.
[EDIT]Ich muss hier mal noch erwähnen (der Gerechtigkeit halber) dass der Rahmen nicht zu teuer war, nur halt schon im Vorfeld meine Urlaubskasse schmälert, daher „saurer Apfel“. [/EDIT]
Somit hab‘ ich also am 11.08. das Paket bekommen, die Räder waren schon ein paar Tage vorher bei Vuelta Deutschland (gleich bei mir um die Ecke) fertig. Mein Radhändler hat mich mit den Reifen und Schläuchen noch etwas auf die Folter gespannt, aber heute hatte ich das Teil nun endlich fertig.
Zum Rahmen: Der wird wohl in Fernost geschweißt, wie alles heutzutage, und macht einen sehr guten Eindruck. Saubere Schweißnähte, makellos schwarz pulverbeschichtet, nur ein paar einfache Anlöter für die Zugführung würde ich mir noch wünschen. Und etwas viel weniger als die über 6kg Gewicht! Ansonsten TOP!
Die geplante Dreifachkurbel musste ich leider wieder abbauen, neben der Vorderschwinge reicht der Platz nur für
- entweder drei Kettenblätter
- oder zwei davon und der Umwerfer.
Da ich aber nicht unbedingt per Hand die Kette umlegen will, wurde eben die alte Kurbelgarnitur (42-56) draufgezogen.
Auch die Verlegung der Bowdenzüge spornte mich zu konstruktiven Klimmzügen an. Dabei ist nicht besonders hilfreich, dass ich im Verhältnis zur Gesamtgröße eher kurze Arme und Beine hab‘. Also habe ich wie schon bei meinem ersten Eigenbau jede Menge der eigentlich von V- Brakes bekannten Bogenröhrchen verlegt, um Schaltung und Bremsen in geordnete Bahnen zu leiten. Klappt tadellos!
Nun zum Fahrerlebnis: Ich bin wahrscheinlich durch meine Versuchsfahrten mit meinen Eigenbauten schon vorbelastet. Anders kann ich mir nicht erklären, dass ich nach einigen kurzen „Bocksprüngen“ (Weder das Bike noch ich hatten ungewollten Bodenkontakt!!!) schon recht gut und zu etwa 60-70% zielgerichtet fahren konnte. Nach ein paar Proberundenkurven bin ich dann sogar die etwa 800m bis zu mir nach Hause mit nur einmal Anhalten gefahren. Ich habe zwar die ganze Breite der einspurigen Nebenstraße gebraucht, aber dennoch bin ich zuversichtlich ob meiner Erfolgsquote. Einer im Netz verbreiteten Meinung muss ich aber wiedersprechen: Ich nutze sehr wohl die Hände am Lenker sowohl für kleine Lenkimpulse als auch zur Stabilisierung der Lenkung. Aber das Ziel freihändig zu fahren steht trotzdem. Auch mit dem Fronttrieb- typischen Schlumpf hane ich schon Bekanntschaft gemacht (anfahren auf Gras mit Straßenreifen = no no!), und gaaaanz wichtig: Wenn man meint, man müsse sowieso gleich die Füße runterstellen (weils sonstwohin geht), dann bloß nicht schon mal von den Pedalen nehmen. Die Flevolenkung „lebt“ vom Gegendruck auf den Pedalen! Das geht sonst noch viel schneller ins Gebüsch, als wenn man draufbleibt und in die Richtung schaut, wo man hin will. Dort will dann nämlich auch das Flevo hin, seltsamerweise.
Zu tun bleibt noch Folgendes: Elektrik verlegen (Shimano Nabendynamo im HR, schaltbare Beleuchtung und Handylader kommen noch), hinteres Schutzblech anbauen, Gepäckträger anbringen, AHK für den Nachlaufanhänger konstruieren. To be continued…